Sprunggelenksarthrose
Hier erklären wir Ihnen die Entstehung, die Ursachen, die Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten einer Arthrose im Sprunggelenk.
Wie entsteht eine Arthrose?
Unsere Gelenke sind die beweglichen Verbindungen zwischen zwei Knochen. Die Gelenkflächen der Knochen sind dabei von einer schützenden Knorpelschicht überzogen. Verschleißt diese Schutzschicht spricht man von einer Arthrose. Unterschieden werden vier Stadien der Arthrose, von beginnender Arthrose mit leichten Schäden und Rissen im Knorpel bis hin zum vollständigen Fehlen der Schutzschicht an gewissen Stellen. An diesen Stellen trifft dann Knochen direkt auf Knochen. Bei der Entstehung einer Arthrose spielen Über- und Fehlbelastungen des entsprechenden Gelenks eine zentrale Rolle.
Ursachen einer Sprunggelenksarthrose
Eine solche Über- oder Fehlbelastung kann auch durch ein vorheriges Trauma herbeigeführt werden. Im Fall der Sprunggelenkarthrose machen diese sogenannten sekundären Arthrosen die überwiegende Mehrzahl aus: über 90% sind auf eine frühere Verletzung zurückzuführen. So kann zum Beispiel ein Bänderriss oder ein Knochenbruch zu einer Instabilität des Sprunggelenks führen. Dann kann es passieren, dass die Gelenkpartner nicht mehr ideal zueinanderstehen. Der Druck im Gelenk verteilt sich nicht mehr optimal und einzelne Gelenkflächen werden stärker belastet als andere. Eine Arthrose entsteht.
Weitere mögliche Ursachen für eine Sprunggelenkarthrose sind:
- Angeborene oder erworbene Fußfehlstellungen
- Neurologische Ursachen wie Nervenschädigungen
- Erkrankungen wie Rheuma, Gicht und Diabetes mellitus
Symptome einer Sprunggelenkarthrose
Eine Sprunggelenkarthrose macht sich vor allem durch Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit bemerkbar. Insbesondere die ersten Schritte am Morgen fallen bei einer Sprunggelenkarthrose schwer. Mit fortschreitender Arthrose kommt es zu einer zunehmenden Versteifung des Gelenks. Ist sie schon weit fortgeschritten, können Reibegeräusche zu hören sein, wenn die Knochen direkt aufeinander reiben. Auch Schwellungen im Bereich des Sprunggelenks sind ein mögliches Symptom.
Diagnose
Zur Feststellung einer Sprunggelenkarthrose dient in der Regel eine Röntgenaufnahme. Auf einer solchen ist zu erkennen, ob sich der Gelenkspalt verkleinert hat oder freie Gelenkkörper vorliegen. Zudem können weitere Anzeichen für eine Arthrose identifiziert werden. So kommt es bei einer Arthrose zum Beispiel auch zu einer Anpassungsreaktion der beteiligten Knochen: Sie verdichten sich. Diese Verdichtung ist dann auch im Röntgenbild sichtbar.
Behandlung einer Sprunggelenkarthrose
Konservative Therapie
Ziel der Behandlung einer Sprunggelenksarthrose ist es, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern oder sogar aufzuhalten. Dazu wirkt sie gezielt den Mechanismen entgegen, die zur Arthrose geführt haben. Sind Fußfehlstellungen die Ursache, können Einlagen oder orthopädische Schuhzurichtungen wie Außen- oder Innenranderhöhung helfen. Sichern die Bänder das Sprunggelenk nur noch schwach, können Bandagen oder Orthesen bei der Stabilisierung des Sprunggelenks unterstützen. In der Regel erhalten Sie zudem eine Verordnung über Physiotherapie. Hier lernen Sie Übungen, die die Muskeln rund um das Sprunggelenk kräftigen und die zu einer besseren Selbstwahrnehmung und Selbstschutzmechanismen führen. In akuten Schmerzphasen können auch entzündungshemmende Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Diese sollten Sie jedoch nicht langfristig einnehmen.
Operation und Nachsorge
Je nach Ausgangslage kann auch eine Operation infrage kommen. Sind Abweichungen der Beinachse oder Fehlstellungen im Sprunggelenk der Auslöser, kann eine operative Korrektur hilfreich sein. Liegen freie Gelenkkörper vor, steht häufig eine Gelenkspiegelung, eine sogenannte Arthroskopie, auf dem Behandlungsplan, um diese zu entfernen. Sind alle konservativen Therapien ausgeschöpft, kann eine Versteifung des Sprunggelenks oder der Einsatz eines künstlichen Sprunggelenks nötig sein.
Vorbeugung
Zu den häufigsten Auslösern einer Sprunggelenkarthrose gehören Instabilitäten des Gelenks. Für die Stabilität des Sprunggelenks spielen die Fußmuskulatur und der Sehnen-Band-Apparat eine wichtige Rolle. Diese durch regelmäßiges und gezieltes Training zu stärken, kann daher helfen, einer Arthrose vorzubeugen.
Die folgenden Übungen wurden von den Experten von Online Physiotherapie zusammengestellt. Die erfahrenen Physiotherapeuten zeigen sowohl in ihren Praxen als auch im Internet, was bei Schmerzen, aber auch vorbeugend, getan werden kann.
Mobilisation des Sprunggelenks
Eine frühe Mobilisation kann zur Regeneration der Bänder beitragen. Diese Übungen können Sie 3 × täglich für mehrere Minuten wiederholen.
1. Im Sitzen Fuß mittig auf einem Ball (Pilates-, Fußball-, Basketball, etc.) abstellen, Sprunggelenk und Knie bilden jeweils einen 90-Grad-Winkel.
2. Langsam mit dem Ball nach vorne und nach hinten rollen. Dabei ständig den Kontakt zum Ball halten, Fuß nicht absetzen.
Stärkung der Fußhebermuskulatur
Eine starke Fußhebermuskulatur kann helfen, das Sprunggelenk zu stabilisieren. Diese Übungen bitte 4 × 12 wiederholen, dazwischen 60 Sekunden Pause.
1. Gummiband an einem Tischbein o.ä. befestigen. Auf den Boden setzen und den Fuß strecken. Das Band so um den Vorfuß legen, dass bereits eine leichte Spannung spürbar ist.
2. Gegen die Spannung des Bandes den Vorfuß heben und wieder senken. Die gesamte Bewegung ca. 12 x wiederholen.
Koordinations- und Stabilitätstraining
Gleichgewichtsübungen wie der Einbeinstand schulen die Körperwahrnehmung. Eine gute Körperwahrnehmung kann z.B. dafür sorgen, dass wir uns beim Umknicken noch abfangen können. Die Übungen können Sie 4 × 30-60 Sekunden wiederholen, dazwischen ca. 30 Sekunden Pause einlegen.
1. Auf ein Bein stellen und die Ferse des anderen Beins Richtung Gesäß ziehen. Das Standbein leicht beugen. Dabei darauf achten, dass die Kniescheibe nicht über die Zehenspitzen hinausragt und beide Knie parallel bleiben. Hüfte, Knie und Sprunggelenk sollten eine möglichst gerade Linie bilden. Position für 60 Sekunden halten.
2. Zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades kann die Übung auf einem instabilen Untergrund durchgeführt werden (z.B. Handtuchrolle).
Das Laufen auf den Zehenspitzen trainiert die Muskeln und die Koordination.
Hinweis: Bei einer Bänderverletzung diese Übung erst durchführen, wenn die Verletzung weitestgehend verheilt ist. Sonst besteht die Gefahr einer erneuten Verletzung.
1. Auf die Zehenspitzen stellen und einige Schritte vor- und zurückgehen. Dabei darauf achten, dass das Sprunggelenk gerade bleibt und nicht nach außen oder innen verdreht.