Medikamentöse Verfahren
Hilfe für Ihre Venen durch Medikamente.
Bei einer chronischen Venenerkrankung (med.: chronisch venöse Insuffizienz) verändern sich auch die Wände der Venen. Dadurch tritt mehr eiweißreiche Flüssigkeit aus und sammelt sich im Zwischenzellgewebe. Durch die Wassereinlagerung entsteht eine Schwellung, ein sogenanntes Ödem. Medikamente können die Durchlässigkeit der Venenwände reduzieren und somit Ödemen vorbeugen. Die eingesetzten Substanzen werden auch oft als „Venenmittel“ bezeichnet, wirken aber nicht auf die Venen sondern als Ödem-Protektiva. D.h. es handelt sich um schützende Arzneimittel die Ödemen vorbeugen, den erzielten Behandlungserfolg erhalten oder andere Therapiemaßnahmen ergänzen sollen. Beispielsweise können Medikamente in gewissen Fällen eine sinnvolle Ergänzung zur Kompressionstherapie darstellen, sie können die Kompression jedoch nicht ersetzen oder den Venenwänden ihre Elastizität zurückgeben bzw. die Muskel-Venen-Pumpe unterstützen. Für Patienten, die allerdings aufgrund vorliegender Kontraindikationen keine Kompressionsstrümpfe tragen können, kann die medikamentöse Behandlung hilfreich sein – auch im Hinblick auf ihre schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
Unterstützende Maßnahmen
Die medikamentöse Behandlung von Venenerkrankungen erfolgt in der Regel mittels pflanzlicher Substanzen wie Rosskastaniensamenextrakt, Honigklee, Waldmeister oder rotem Weinlaub. Die Mittel sind dementsprechend gut verträglich und weisen kaum Nebenwirkungen auf. Die Wirkung sollte jedoch nicht überschätzt werden: Ödem-Protektiva können lediglich unterstützend zu anderen Maßnahmen insbesondere der Kompressionstherapie eingesetzt werden.
Werden Arzneimittel zur Behandlung von Venenerkrankungen eingesetzt, sollen damit
- die Durchblutung verbessert,
- die Durchlässigkeit der Venenwände reduziert,
- Ödeme abgebaut,
- Entzündungen vermindert und
- der Abtransport der Lymphflüssigkeit gefördert werden.
Weitere Mittel, die im Rahmen der Venentherapie zum Einsatz kommen, sind gerinnungshemmende Substanzen wie Heparin. Sie verhindern, dass Blut gerinnt und dadurch lebensbedrohliche Thromben (Blutgerinnsel) entstehen. Heparin wird meist bei klinischen Patienten zur Thromboseprophylaxe eingesetzt, bspw. wenn sie nach einer OP lange liegen müssen oder sich nur eingeschränkt bewegen können.