Kompressionstherapie
Für die Behandlung von Venenleiden oder Lip- und Lymphödemen
Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe für die Behandlung von Venenleiden
Die Kompressionstherapie ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Venenleiden. Die konservative Therapie ist Teil der Basisbehandlung und hilft, auch ohne chirurgischen Eingriff, den Zustand zu verbessern. Darüber hinaus werden Kompressionsstrümpfe auch zur Prävention eingesetzt, um Venenerkrankungen vorzubeugen.
Durchmesser der Venen wird verringert
Entscheidend für die Wirksamkeit der Kompressionstherapie ist der kontrollierte Druck, der von außen auf die Gefäße und das Gewebe einwirkt. Durch den Druck werden die kranken und damit ausgeweiteten Venengefäße wieder zusammengepresst. Der Durchmesser der Venen wird kleiner und somit schließen auch die Venenklappen wieder besser. Die Venenklappen können so ihre natürliche Funktion als Rückstauventil wieder erfüllen und verhindern, dass sich das Blut in den Beinen staut. Außerdem fließt das Blut in den zusammengepressten Venen schneller, wodurch Blutgerinnseln (Thrombose) vorgebeugt wird. Die Kompressionstherapie bewirkt zudem, dass die Venen mehr Gewebsflüssigkeit aus dem Zwischenzellgewebe aufnehmen können und Wassereinlagerungen sowie damit verbundene Schwellungen zurückgehen.
Unterstützung von außen
Um den Blutfluss zurück zum Herzen zu beschleunigen, haben Kompressionsstrümpfe einen vorgegebenen Druckverlauf. Das heißt, der Druck nimmt vom Fuß bis hin zu den Oberschenkeln immer weiter ab: An der Fessel beträgt der Kompressionsdruck 100 Prozent, im Bereich der Wade 70 Prozent und am Oberschenkel sogar nur noch 40 Prozent. Dadurch wird das Blut sozusagen nach oben, in Richtung des Herzens, gedrückt und die Blutzirkulation somit spürbar verbessert. Die Kompressionstherapie kann durch Bewegung unterstützt werden, da die Wadenmuskel-Pumpe so effektiver arbeitet und mehr Blut zum Herzen pumpen kann.
Behandlung mit Kompressionsstrümpfen
Zur Langzeitbehandlung von Gefäßerkrankungen wie Venenleiden kommen medizinische Kompressionsstrümpfe zum Einsatz. Sie sichern den Therapieerfolg und beugen Rückfällen vor. Um ihrer Funktion gerecht zu werden, müssen die Strümpfe optimal sitzen. Aus diesem Grund werden Umfangs- und Längenmaße im medizinischen Fachhandel gemessen und es wird ermittelt, ob der Patient mit einer Seriengröße versorgt werden kann. Anderenfalls werden maßgefertige Kompressionsstrümpfe bestellt.
Venenproblemen aktiv vorbeugen
Mit einer gesunden Lebensweise können Sie venösen Erkrankungen vorbeugen. Dabei spielt eine ausgewogene Ernährung ebenso eine wichtige Rolle wie Bewegung. Mit gezielten Übungen und Tipps, die sich gut in den Alltag integrieren lassen, können Sie Ihre Venengesundheit aktiv fördern.
Entdecken Sie hier unsere eleganten medizinischen Kompressionsstrümpfe Memory oder unsere universellen medizinischen Kompressionsstrümpfe Lastofa.
-
Kranke Vene
-
Vene mit Kompressionsdruck von außen.
Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe bei Lipödemen, Lymphödemen sowie Narben und Verbrennungen
Kompressionstherapie ist ein fester Bestandteil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Diese Behandlungsmethode kommt bei Lymphödemen, Lipödemensowie in der Verbrennungs- und Narbentherapie zum Einsatz. Sie umfasst die Bausteine Manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Hautpflege, Bewegung, Selbstmanagement und Aufklärung.
Die Kompressionstherapie sichert den Behandlungserfolg der Manuellen Lymphdrainage, indem sie den angeregten Lymphabfluss unterstützt und verhindert, dass sich das Ödem ausweitet. Der medizinische Druck der Kompressionsverbände und -strümpfe nimmt von unten nach oben ab und sorgt dafür, dass die Lymphe in Richtung der intakten Gefäße befördert wird und besser abtransportiert werden kann.
In Phase I kommen Kompressionsverbände aus Kurzzugbinden oder Mehrkomponentensysteme zum Einsatz. Sie können perfekt an die Körperformen angepasst werden, die sich durch die häufige Lymphdrainage ständig verändern. Da die Technik sehr komplex ist und teilweise Polstermaterialien notwendig sind, sollte der Verband von speziell ausgebildeten Therapeuten oder durch den Arzt angelegt werden.
In der Erhaltungsphase, wenn das Ödem weitestgehend entstaut ist und der Zustand erhalten werden soll, werden medizinische Kompressionsstrümpfe nach den individuellen Körpermaßen angefertigt. Sie sind angenehmer zu tragen und können eigenständig an- und ausgezogen werden.
Bei Ödempatienten werden ausschließlich flachgestrickte Kompressionsstrümpfe eingesetzt. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe sind stärker als rundgestrickte Strümpfe. Sie bieten dem Ödem einen festen Widerstand und einen hohen, flächig wirkenden Druck, der vor allem bei Bewegung auf das Gewebe wirkt. Dieser Druck wird als Arbeitsdruck bezeichnet, weil die Muskulatur dagegen arbeiten muss. Beim Tragen dehnt sich das Material und erzeugt eine Art Mikromassage auf das Gewebe und das Ödem. Dadurch wird der Lymphfluss angeregt.
Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe werden immer maßgefertigt. So lassen sie sich individuell an jede Körperform und an die speziellen Bedürfnisse von Lymph- und Lipödempatienten anpassen. Im Sanitätshaus werden die Strümpfe von erfahrenem Fachpersonal angemessen – kurz vor Ende der Phase I, wenn das Ödem etwa um 70 % entstaut ist.
Ofa Tipp: Für ein einfacheres Anziehen empfehlen wir eine zweiteilige Versorgung – bestehend aus einem Beinstrumpf und Hosenteil, einem Beinstrumpf und Zehenkappe oder einem Handschuh und Armstrumpf, die übereinander gezogen werden.
Entdecken Sie hier unsere flachgestrickten Kompressionsqualitäten Lastofa Forte mit Merinowolle und Lastofa Extra mit Baumwolle.
Immer der richtige Druck
Medizinische Kompressionsstrümpfe, ob rund- oder flachgestrickt, gibt es in verschiedenen Ausführungen und vier Kompressionsklassen: Von Kompressionsklasse I mit leichtem Druck bis hin zur sehr kräftigen Kompression in der Kompressionsklasse IV. Entscheidend für die Einteilung ist die Höhe des Drucks im Fesselbereich. Dieser ist genau vorgegeben und muss von den Herstellern entsprechend geprüft und nachgewiesen werden.
Welche Kompressionsklasse benötigt wird, hängt im Wesentlichen vom Befund, aber auch von der betroffenen Körperregion ab. Dennoch muss der Arzt individuell entscheiden, welche Kompressionsklasse und welche Art des Strumpfes (bspw. Knie- oder Schenkelstrumpf) sinnvoll ist. Dabei spielt auch die persönliche Situation des Patienten eine wichtige Rolle, wie z. B. Alter, Beweglichkeit, Nebenerkrankungen oder Beruf.